Ein Meilenstein in der deutschen Whiskygeschichte: Die Reise des Glen Slitisa Quartercentury

In der beschaulichen Stadt Fulda hat sich ein Ereignis zugetragen, das Liebhaber und Kenner von edlen Spirituosen weit über die Grenzen hinaus aufhorchen lässt: Der wahrscheinlich älteste Whisky Deutschlands, der legendäre „Glen Slitisa Quartercentury“, hat nach jahrelangen Verhandlungen ein neues Zuhause gefunden. In einer Geschichte, die von Leidenschaft, Beharrlichkeit und einem außergewöhnlichen Entgegenkommen geprägt ist, gelang es Olaf Schneider, einen leidenschaftlichen Spirituosensammler aus Fulda, einen der letzten drei verbliebenen Flaschen des kostbaren Tropfens in seine beeindruckende Sammlung zu integrieren.

Der „Glen Slitisa Quartercentury“ ist nicht nur eine Flasche Whisky; er ist ein Stück deutscher Brenngeschichte. Hergestellt im Jahre 1983, reifte dieser außergewöhnliche Whisky zwei Jahre in einem Holzfass, bevor er 2010 den Weg in die Öffentlichkeit fand. Für Olaf Schneider, der bereits eine umfangreiche Sammlung von über 15.000 Miniaturen und zahlreichen großen Flaschen besaß, fehlte nur noch dieser eine Whisky, um seine Kollektion von Schlitzer Whiskys zu vervollständigen.

Glen Slitisa Quartercentury

Die Verhandlungen mit dem Geschäftsführer der Schlitzer Traditionsbrennerei, Tobias Wiedelbach, gestalteten sich jedoch schwierig. Trotz regelmäßiger Besuche und großzügiger Kaufangebote stieß Schneider an seine Grenzen. Wiedelbach bestand darauf, dass die letzten drei Flaschen für ein Museum bestimmt seien und somit unverkäuflich.

Die unermüdliche Jagd: Olaf Schneiders Weg zum seltensten Schlitzer Whisky

Die Wende kam eine Woche vor Weihnachten 2023, als Schneider dem Geschäftsführer ein außergewöhnliches Angebot unterbreitete: Er würde die Flasche erwerben und in sein Testament aufnehmen, dass sie nach seinem Ableben zurück an die Brennerei geht, um öffentlich versteigert zu werden. Der Erlös solle einem wohltätigen Zweck zugutekommen. Dieses Angebot bewegte Wiedelbach dazu, Schneider den Whisky kostenfrei für seine Sammlung zu überlassen, mit der Auflage, dass er nach Schneiders Tod einem guten Zweck zugeführt wird.

Von Fulda in die Ewigkeit: Ein Testament für den guten Zweck

So findet der „Glen Slitisa Quartercentury“ nun seinen Platz in der Sammlung eines Mannes, dessen Leidenschaft und Hartnäckigkeit bewiesen haben, dass wahre Hingabe Berge versetzen kann. Diese Geschichte ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie die Liebe zu einem Hobby, die Achtung vor dem kulturellen Erbe und ein großzügiges Herz zusammenkommen können, um etwas Wahrhaft Einzigartiges zu schaffen. Der Whisky, der nun in Fulda ein neues Zuhause gefunden hat, steht als Symbol für die unvergängliche Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen individueller Leidenschaft und gemeinnütziger Großzügigkeit.